1985

1985/86 - Elektroniker

Vom 8. 1. 1985 bis zum 6. 10. 1986 lernte ich in einer qualitativ sehr guten Umschulung in Essen (im "schönen" Ruhrgebiet) Energiegeräte-Elektroniker; so die damalige Berufsbezeichnung. Heute gibt es den "Energieelektroniker" in mehreren Varianten, so ist wohl die korrekte Bezeichnung.

Die Umschulung zum Elektroniker fand im BFZ Essen statt - und hatte für meinen Geschmack ein bisschen zu viel Motoren und Motorsteuerungen zum Inhalt. In dieser Zeit wurde in mir durch einen programmierbaren Taschenrechner, einen Heimcomputer und durch die Programmiersprache "BASIC" das Interesse am einfachen Programmieren bereits geweckt.

In Essen lernte ich unter anderem auch ziemlich viel Digitaltechnik und Boolesche Algebra, was mir am Computer später wieder einfiel.

Am Anfang dieser für mich schönen Zeit lernte ich einen Umschüler zum Datenverarbeitungskaufmann kennen. Und dieser junge Mann hatte damals Freude daran, mir kurz etwas nicht zu Schwieriges aus dem EDV-Bereich beizubringen Es ging um die Zusammenführung zweier Datensätze; er nannte diese "asatz" und "bsatz"; heute würde ich sagen: das war "Merging Of Files". Ich verstand schnell, was er mich lehrte. Er sagte zu mir daher ganz bestimmt, ich hätte das Zeug dazu, "Daten­verarbeitungskaufmann" zu werden. Das gibt mir heute noch zu denken, weil der junge Mann sagte, was ich hätte lernen können, und weil ich jetzt an EDV-IT-Dingen richtig viel Spaß habe.

Sehr schön: [Hier befindet sich die Imitation eines Hyperlinks.] In Essen lernte ich den lieben Chinesen-Vietnamesen Ngoc-An Tran kennen. Er war Vietnamese (glaube ich wenigstens), sprach aber Chinesisch. Er musste immer ganz genau wissen, ob er alles richtig verstanden hatte. "An" (so nannten wir ihn kurz) kam darum fast jeden Tag zu mir ins Zimmer, wo ich ihm bereitwillig half, den elektronischen Stoff zu verstehen. Auf diese Weise lernte er Deutsch und Elektronik. Es war eine sehr gute Zeit für mich und wohl auch für "An". Ich lernte kein Chinesisch, auch nicht ansatzweise, was ich im Nachhinein, also jetzt, im April 2024, ein bisschen schade finde. Externer Link zu China

Weil mich neue Dinge immer sehr interessieren und weil ich neugierig bin, fand ich den Elektronik- und vielleicht auch besonders den Digitaltechnik-Stoff anfangs sehr "toll". Ich schrieb in den Tests Einsen und Zweien. Mehr Einsen als Zweien.

Innerhalb der guten Gemeinde, in die ich damals ging, konnte ich Videoaufnahmen machen und im großen Chor mitsingen. Überhaupt hatte ich schon öfter in kleineren "Chören" in Hannover gesungen.

SHARP

Ich begann erst 1985 so richtig zu programmieren. Ich war 28 Jahre "jung". So begann ich das einfache Programmieren mit der damals sehr bekannten, weit verbreiteten Programmiersprache BASIC in einem "SHARP PC-1401".

Damals gab es viele verschiedene BASIC-Dialekte in Home-Computern wie dem C64. Das war ein Nachteil, weil es nicht "kompatibel" war und weil man immer wieder neu lernen musste!

Ich hatte im April 1985 zunächst den guten Taschenrechner von SHARP. Mit dem kleinen Taschen-Computer konnte man schon ganz einfach in der Programmiersprache BASIC programmieren.

C64

Commodore 64
Commodore 64

Dann kaufte ich im Monat Mai des Jahres 1985 einen Commodore 64, der damals der meist­verkaufte Home-Computer war. Ich war an solcher zu jener Zeit gerade aktuellen Technik brennend interessiert! Man konnte an den C64 einen Fernseher anschließen, der als Bildschirm diente, was natürlich billiger war, wenn man schon ein TV-Gerät besaß.

Zuerst half ich mir mit der im Lieferumfang enthaltenen "Datasette", die aussah wie ein Kassettenrekorder. Weil ich nicht das Geld für ein Diskettenlaufwerk hatte, kaufte ich zunächst keins. Für die ersten BASIC-Programme, die ich experimentell am C64 erstellt hatte, ging es ja noch ganz gut, wenn auch langsam, mit der Datasette. Die Programme konnte man mit Hilfe dieses "Kassettenrekorders" sequenziell speichern. - Auf einem Bandlaufwerk ist es anders als auf "Diskette", denn auf Bändern können die Dateinamen theoretisch und praktisch alle völlig gleich lauten.

Floppy

Wir, die "Ärmeren" der großen C64-Gemeinde, versuchten damals möglichst bald eine "Floppy" zu kaufen; so nannten wir ein bisschen liebevoll das Diskettenlaufwerk, das zum Homecomputer perfekt passte und das auf den Namen "VC 1541" hörte. Ich erwarb im Laufe der Zeit - also noch 1985 - dieses Diskettenlaufwerk. Es bot richtigen Komfort gegenüber der Datasette, weil alles viel schneller ging! Man musste sich jetzt schon an die moderne "EDV" gewöhnen: Ich musste jeden Dateinamen anders schreiben!

Zu der erwähnten Floppy gab es die 5 ein Viertel Zoll Disketten, so biegsame dünne Dinger, die man in der Floppy vollschreiben und die man sogar mit einem Trick beidseitig nutzen konnte.

Ich kaufte auch noch die Zeitschrift "Happy Computer", aus der ich Programme abtippte, wie auch die Zeitschrift "64er".


Happysynth

Klar, dass ich als mit der "Floppy" Gesegneter nun tolle Disketten erwarb! Qualitativ schon gute Software gab es von nun an auf solchen Disketten. Was das im Einzelnen war, weiß ich jetzt nicht mehr genau. Ich hatte mit dem geliebten "Brotkasten" Spaß an dem ziemlich gut programmierten Synthesizer "HAPPYSYNTH" - der im C64 verbaute SID-Chip war sehr gut für damalige Verhältnisse und machte wirklich gute Musik. Ich erinnere mich auch noch an die Wartung mit dem "File-Manager" und an die 664 Blöcke einer Diskette!

Printfox

Als Software hatte ich "Hi-Eddi", was ein schlechteres Printfox war. Ich hatte meine helle Freude an der ausgezeichnet gemachten Textverarbeitung "Printfox" und an weiteren kleinen und größeren Programmen, auch an einigen wenigen Spielen. Ich war an fertigen Spielen aber nicht so sehr interessiert. Ich wollte ja programmieren!

Zu Printfox fällt mir hier der Typenscheibendrucker ein, den ich später besaß, um zusammen mit der Software "Printfox" etwas zu drucken! Mit dem smarten Printfox konnte ich schon richtig Blocksatz erzeugen. Dieser sah natürlich etwas wie auf einer Schreibmaschine erzeugt aus. Das ist auch jetzt noch interessant, finde ich.

Noch mehr Spaß aber machte mir das eingebaute C64-typische "Commodore-BASIC" zum Selberprogrammieren - damals war dies in der "Grundausstattung" nur inklusive "PEEK" und "POKE" zu haben. PEEK brauchte man zum Lesen aus dem Speicher, POKE zum Schreiben in den Speicher. BASIC war damals eine "interpretierte" Programmiersprache. Dazu solltest Du nachlesen, was ein "Interpreter" in der Informatik ist. Hier ist ein guter Link zu der Geschichte von BASIC, welcher auch den Begriff "Interpreter" erklärt.

BASIC-Ausschnitt
BASIC-Ausschnitt

Ich fing unprofessionell an, Programmier-Praxis in BASIC zu bekommen. Am Anfang tippte ich einfach ab und erweiterte vorhandene Programme gerne und oft - und ich erdachte selbständig ein oder zwei einfache Pro­gramme wie etwa ein simples Bibelquiz.

Elektronik und Homecomputer

Ich lernte, dass ein Computer Maschinensprache benötigt, um etwas auszuführen. Ich lötete, da ich ja Elektroniker war, eine eigens dafür konzipierte Platine, um für Elektroniker lesbare Transistor-Kennlinien am TV-Bildschirm des C64 zu zeichnen. - Auch mag ich mich gerne an ein Programm in BASIC erinnern, das vielleicht "MAZE" hieß. Ich programmierte zu dem schon vorhandenen Labyrinth selbst etwas hinzu, um zu erreichen, dass der Computer den Weg durch dieses Feld selbst findet. Und es funktionierte! Der Computer fand am Ende mit einer einfachen Methode den Weg durch den kleinen Irrgarten. Die Methode war, immer am rechten Rand des Feldes entlang zu gehen bis zum Ziel.

Programmiersprachen am C64

Bald begann ich zaghaft mit Assembler, Forth und C am Homecomputer! Das sind richtig gute Programmiersprachen. Ich erinnere mich noch gerne an die einfache, aber bunte C-"Entwicklungsumgebung", wenn man das so nennen darf. Auch erinnere ich mich sehr gut an O-Neill S., der mir in Essen mit der Programmiersprache C gute Starthilfe gab, weil ihm so etwas leicht fiel. Er, O-Neill, konnte zum Beispiel Spanisch lehren. O-Neill schrieb eine kleine C-Anleitung. Ich versuchte, in C dasselbe oder etwas ganz Ähnliches nachzu­programmieren. Das war mein bescheidener Anfang in jener Programmiersprache.

In Assembler lernte ich 1985 bis 1987 einige bestimmte Befehle kennen (LDA = load accu usw.). Auch gab es für den C64 zum Beispiel "Comalchen", eine leichte, abgespeckte Comal-ähnliche Programmiersprache. So manches mehr konnte man am Heimcomputer ausprobieren. Auch gut programmierte Spiele gab es für den C64, was mein Interesse aber nicht so sehr fesselte, wie gesagt. Spiele spielen war nicht so meins. Externer Linktipp zum C64. = ausführlich, Geheimtipp!

"Mikroprofessor"

Der Mikroprofessor war ähnlich
Der Mikroprofessor war ähnlich

Etwas eher schon, ich glaube 1985, machte ich meinen ersten Fernlehrgang. Die darin enthaltene Lehreinheit hatte Mikroprozessortechnik und etwas "Assembler" zum Inhalt. In diesem Fernkurs wurde anhand eines Z80-Prozessors ein gewisses Grundwissen in Assembler vermittelt. An dem Hardware-Modul mit dem lustigen Namen "Mikroprofessor", das ich zusammen mit dem Lehrgang erwarb, lernte ich die Grundbegriffe von Z80-Assembler, ein bisschen Maschinensprache-Programmierung, Mikroprozessortechnik und das Binär- sowie das Hexadezimalsystem kennen.

Exkurs: Später - ich glaube, es war 1992 - schrieb ich dieses Z80-Basis-Wissen für den damals weit verbreiteten Mikroprozessor 8086 für den PC um. 1992 hatte ich einen PC, der quasi die Sprache des 8086 "sprach" - der PC-AT hatte nämlich einen zum 8086 kompatiblen Prozessor, einen 80286, eingebaut! Das kommt dort: Link.

Sehr ähnlich wie meine "Ente"
Sehr ähnlich wie meine "Ente"

Ungefähr 1987 hatte ich mein erstes Auto: Eine Ente war für mich hinreichend erstrebenswert und lustig.

Mit dem Commodore 64 und mit dem darin enthaltenen BASIC konnte ich noch mehr tun, nämlich einen kleinen Roboter aus Lego ansteuern: Ich hatte irgend so einen "Spaß" aus Lego gekauft, ich meine, es war ein Experimentierbaukasten oder sowas. Ich weiß nicht mehr genau, aber ich meine, der Roboter konnte Schach spielen und solche Dinge.

Im Laufe der Zeit konnte ich sogar einen Home-Computer mit der Bezeichnung "C-128" mein Eigen nennen! Mit jenem "C-128" konnte man schon wirklich viel machen für damalige Verhältnisse! Ich weiß nicht mehr, inwieweit ich den Computer richtig nutzte. Der C-128 sah wie ein Personal-Computer aus und besaß eine Maus. Er besaß einen C64- und einen CP/M-Modus.

Dann, ungefähr 1987, ging ich studieren. Gerne war ich in der Nähe der großen, klotzigen Universität in Bochum, na, in Wahrheit besuchte ich "nur" die Fachhochschule daneben, um eine Art Elektronik zu studieren. Eine Zeitlang war ich sogar ganz gerne Student! Ich hielt nicht durch. Macht nichts.

Ruhr-UNI Bochum
Ruhr-UNI Bochum

Später, seit April 1988 nämlich, begann meine beste Arbeitsphase, an die ich mich sehr gerne erin­nere. Es war in der Nähe des Taunus, in Flörsheim, westlich von Frankfurt am Main und östlich von Wiesbaden. Ich lernte dort noch gut hinzu, denn es ging um Verdrahtungen und feine Elektronik. Wir bauten Lackierautomaten zusammen. Ich fuhr mit meinem Auto immer nach Flörsheim - von Essen aus, und zwar zu der Firma "Taunus-Elektro-Bau". Zunächst musste ich immer weit fahren am Wochenende, teilweise als Fahrgemeinschaft, von Essen nach Flörsheim und nach getaner Arbeit wieder zurück. Das geschah, weil ich damals Leiharbeiter war! Mein Arbeitskumpel kam auch irgendwo aus dem Ruhrpott mit einem getunten Käfer. Danach wohnte ich in Frankfurt. Und zu meiner großen Freude wurde ich 1988 fest angestellt! Bei dieser guten Firma in Flörsheim war ich bis 1989.